Inhalt:

  1. Ist die Stellenanzeige tot?
  2. Wo brauchen wir die Stellenanzeige heute noch?
  3. Switch von Anzeige zu Angebot
  4. Was gehört rein, damit die Anzeige zum Angebot wird?
  5. Es gibt für jedes Unternehmen den passenden Azubi
  6. 5 Schritte zum erfolgreichen Azubi-Stellenangebot

Ist die Stellenanzeige tot?

Lass uns doch mal mit dieser Frage starten. Ist die Stellenanzeige tot? Ja! Nein! Vielleicht! Ich weiß nicht! Die klassische Stellenanzeige über Printmedien ist vermutlich tot, gerade im Azubi Recruiting. Warum? Wir erreichen die Bewerber-Zielgruppe für Ausbildungsplätze nicht über Printmedien, sondern viel besser online. Was aber nicht bedeutet, dass die Stellenanzeige wirklich tot ist. Wir brauchen sie im Azubi Recruiting, wenn auch nicht als klassische Anzeige in der Zeitung.

 

Wo brauchen wir die Stellenanzeige heute noch im Azubi Recruiting?

  • auf der Karriere-Website
  • auf Jobbörsen und Google for Jobs
  • für unsere Flyer, die wir auf Messen verteilen
  • für Anzeigen in Bewerber-Magazinen
  • usw.

Ein Fakt ist auf jeden Fall unbestritten!

Die Azubi-Stellenanzeige ist das, was der Bewerber auf der Karriere-Website liest, bevor er sich entscheidet, den „Jetzt bewerben“-Button zu drücken. *91 % der Jugendlichen lassen sich von den Texten der Azubi-Stellenanzeige beeinflussen. Holst du sie hier nicht ab, wird es schwierig.

TIPP

Unternehmen sollten unbedingt die Aufmerksamkeit auf ihre Texte legen! Sind diese zielgruppengerecht, beantworten die Fragen der Jugendlichen und heben sich von der Masse ab, ist dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil!

Switch von der Azubi-Stellenanzeige zum Stellenangebot

Also halten wir fest! Damit der Jugendliche sich entscheiden kann, ist es wichtig, dass die Anzeige ihn vorher abgeholt hat. Hier liegt das Problem im Azubi-Recruiting. Die Stellenanzeigen sind häufig sehr klassisch und wenig zielgruppengerecht aufgebaut.

Viel mehr sind die meisten Stellenanzeigen, eine Präsentation des Unternehmens und ein Anforderungskatalog. Die Fragen, die Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben, werden hierbei häufig nicht oder unzureichend beantwortet. Formulierung und Wording sind nicht auf die Zielgruppe abgestimmt.

Der Jugendliche fragt sich beim Lesen, what‘s in for me. Er möchte erfahren, warum diese Ausbildung für ihn interessant, das Unternehmen das richtige ist, was er genau lernt, wie sein Alltag aussehen wird.

Schaffen wir im Azubi-Recruiting den Switch von der klassischen Anzeige zum echten Stellenangebot, heben wir uns ab und machen mit unserer Azubi-Stellenanzeige schon allein deshalb neugierig bzw. auf uns aufmerksam.

 

Was gehört rein, damit aus der Anzeige ein Angebot wird?

Das Azubi-Stellenangebot sollte die Fragen deiner Bewerber-Zielgruppe beantworten. Es sollte in einer Sprache geschrieben sein, zu der der Jugendliche Zugang finden, wenige Fachbegriffe und Buzzwords enthalten. Es sollte den Sinn der Aufgabe herausstellen und die Zukunftsaussichten, die sich für den jungen Menschen hieraus ergibt.

Im Fokus deines Azubi-Stellenangebotes steht also der Kandidat und die Stelle und dann erst das Unternehmen. Es geht hier nicht um die Präsentation des Unternehmens. Wir suchen Mitarbeitende und keine Kunden.

Es gibt für jedes Unternehmen den passenden Azubi

Eine meiner Überzeugungen ist, dass es für jeden Azubi das passende Unternehmen gibt und für jedes Unternehmen den passenden Azubi.

Jetzt denkst du dir vielleicht super und warum ist es dann für uns so schwer, Schüler-Bewerbungen von passenden Kandidaten zu erhalten?

Meine Antwort:

Du bleibst mit deiner Azubi-Stellenanzeige maximal oberflächlich. Du schreibst nicht rein, wen du suchst und wer zum Unternehmen passt. Du möchtest, dass deine Anzeige allen gefällt und nicht nur den richtigen Kandidaten. Eventuell erhoffst du dir davon mehr Bewerbungen, mehr Auswahl. Aber von einem unkonkreten Angebot fühlt sich eben auch keiner wirklich angesprochen.

Du möchtest gar nicht alle einstellen, sondern die passenden Kandidaten. Richtig!

 

5 Schritte zum perfekten Azubi-Stellenangebot

In den folgenden 5 Schritten geht es nun darum, den Kern deines Ausbildungs-Angebotes herauszuarbeiten und deine Zielgruppe in den Fokus zu nehmen, um die zu deinem Ausbildungsangebot passenden Kandidaten zu finden.

Schritt 1 – Notiere dir, wenn du einstellen würdest

Wenn willst du für diesen Job wirklich? Wie sieht der Kandidat aus, dem du sofort einen Vertrag hinlegen würdest? Nicht die eierlegende Wollmilchsau mit 5 Sternen, nein. Die Basisvariante von Azubi, der alles mitbringt, was du brauchst, um eine gute Ausbildung mit ihm zu starten. Wir nennen ihn den Wunsch-Azubi.

Welches Interesse soll er mitbringen?

Welches Geschick benötigt er?

Was sind seine Lieblingsfächer?

Welchen Schulabschluss braucht er?

Wenn es dir schwerfällt, hier ausführlich zu antworten. Nimm einen deiner Azubis aus der Vergangenheit in den Fokus, mit dem du super zufrieden warst und den du jederzeit wieder ausbilden würdest. Was hat er mitgebracht?

 

Schritt 2 – Notiere dir, was eure Ausbildung zu bieten hat

Was macht die Ausbildung bei euch besonders? Was macht ihr für eure Azubis? Wie ist die Ausbildung aufgebaut? Welche Erfolge feiert ihr mit eurer Ausbildungsarbeit? Wie engagiert ihr euch?

Mach dir selbst ein möglichst realistisches Bild der aktuellen Ausbildung.

 

Schritt 3 – Erkläre in einfachen Worten, was dein Unternehmen macht

In Azubi-Stellenanzeigen lese ich immer wieder Unternehmensvorstellungen, die sich wie Marketing-Texte anhören. Jugendliche könne aber häufig damit nichts anfangen und wissen am Ende immer noch nicht genau, wofür das Unternehmen steht bzw. was es macht.

Stell dir einen 14-jährigen Jugendlichen vor. Wie würdest du ihm in 3-5 Sätzen erklären, was euer Unternehmen genau macht und wofür es steht! That’s it. Das ist deine Unternehmensvorstellung in der Azubi-Stellenanzeige.

 

Schritt 4 – Ausbildungsberuf vorstellen

Kennst du das Lexikon der Ausbildungsberufe? Nennt sich „Beruf aktuell“ und wird von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben. Viele Stellenanzeigen erinnern mich an die Texte dieses Lexikons.

Hier ein Beispiel für dich aus „Beruf aktuell“ Industriekaufleute

Industriekaufleute steuern betriebswirtschaftliche Abläufe in Unternehmen.

Diesen Satz lese ich häufig so oder so ähnlich in Azubi-Stellenanzeigen.

Versteht ein 14- oder 15-jähriger diese Formulierung oder kann sie übertragen. Ich bin nicht sicher!

Stell den Ausbildungsberuf so vor, dass der Schüler nach dem Lesen der Azubi-Stellenanzeige genau weiß, was die Aufgabe von Industriekaufleuten ist und warum man sie braucht.

 

Schritt 5 – Geeignete Benefits

Mach die Gedanken über geeignete Benefits. Was habt ihr bereits zu bieten? Was davon ist für deine Zielgruppe interessant?

Es geht nicht darum, alle Benefits des Unternehmens in die Azubi-Stellenanzeige zu packen, sondern die, die relevant sind.

Kein Azubi würde euch als Ausbilder wählen, weil ihr Tischkicker, Obstkorb, kostenloses Wasser oder Kaffee anbietet und einmal pro Jahr ein Mitarbeiter-Fest feiert.

Das bezahlte Jobticket beziehungsweise Fitnessstudio, das mögliche Carsharing des Firmen-PKW oder eine Pauschale für den Internetanschluss zu Hause könnten schon interessanter sein, oder?

 

Mit welchem der 5 Schritte startest du, um deine Stellenanzeige zu einem perfekten Azubi-Stellenangebot zu machen?

Um die Überarbeitung deiner Azubi-Stellenanzeige anzugehen, kannst du auch für 0 Euro in meinen Live-Workshop „Azubi Stellenanzeigen erfolgreich texten“ kommen.

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P.S. Mit zielgruppengerechten Azubi-Stellenanzeigen ziehst du die passenden Bewerber an und dein Azubi-Recruiting wird wieder einfacher.

 

*Quelle: U-Form – Azubi Recruiting Trends 2022